Fair produzierte Arbeitskleidung – Gibt es sowas?
Immer mehr Menschen legen Wert auf Nachhaltigkeit. Davon können wir uns bereits beim Besuch im Supermarkt überzeugen, wo man schnell auf Bananen, Schokolade und Kaffee mit dem Fairtrade-Siegel stößt. Aber auch bei der Bekleidung äußern viele Verbraucher den Wunsch nach fair produzierten Produkten.
Während immer mehr Mode-Labels und Online-Shops mit einer großen Auswahl an Kleidung aus nachhaltig angebauten Materialien auf die gesteigerte Nachfrage reagieren, steckt das Geschäft in puncto Arbeitskleidung noch in den Kinderschuhen. Dennoch: Erste Anbieter machen es nun auch Unternehmen möglich, ihre Angestellten mit umweltfreundlicher Berufskleidung auszustatten. Aber welche Vorteile bringt fair produzierte Arbeitskleidung eigentlich mit sich? Und ist das nicht viel zu teuer? Wir sind dem auf die Spur gegangen.
Was ist fair produzierte Arbeitskleidung?
Fair produzierte Arbeitskleidung sichert den Menschen, die die Kleidung produziert haben, faire Arbeitsbedingungen zu. Das betrifft Faktoren wie geregelte Arbeitszeiten, Arbeitssicherheit und ein Lohn, von dem die Arbeiter leben können. Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Religion und Geschlecht finden hier keinen Platz und auch Kinderarbeit ist in fairen Produktionsstätten strikt verboten.
Darüber hinaus finden ökologische Richtlinien Beachtung. Die Einhaltung ökologisch korrekter Herstellungsbedingungen dient nicht nur dem Schutz von Gesundheit und Wohlbefinden der Arbeiter, sondern auch dem Umweltschutz, etwa durch den Verzicht auf gefährliche Chemikalien und einen möglichst effizienten Wasserverbrauch.
Inzwischen existieren viele verschiedene Siegel und Zertifikate, die für eine faire Produktion stehen, darunter das Zertifikat des G.O.T.S., das Gepa fair+-Zeichen und natürlich das Fairtrade-Siegel. Dieses setzt sich insbesondere für kleine und mittelgroße landwirtschaftliche Betriebe ein und wird nur an Produkte verliehen, die bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien erfüllen.
Neben den bereits genannten Kriterien gehört dazu auch die Transparenz der gesamten Lieferkette dazu. Das soll sicherstellen, dass alle am Produktionsprozess Beteiligten über grundlegende Arbeitsrechte verfügen.
Welche Vorteile ergeben sich für Unternehmen und ihre Mitarbeiter?
Aber nicht nur die Bauern profitieren davon, wenn Sie fair produzierte Arbeitskleidung erwerben. Auch für Ihr Unternehmen selbst ergeben sich einige Vorteile. So werden sich Ihre Angestellten sicher über das angenehme Tragegefühl von aus Bio-Baumwolle und anderen nachhaltigen Materialien hergestellten Kleidungsstücken freuen.
Außerdem treten Sie als verantwortungsbewusster Arbeitgeber auf, dem das Wohl seiner Mitarbeiter am Herzen liegt. Nicht zuletzt können Sie Ihr Image natürlich auch beim Kunden aufbessern. Es gibt kaum jemanden, der das Fairtrade-Siegel nicht kennt.
Wenn Ihre Kunden dieses an der Arbeitskleidung Ihrer Mitarbeiter wiedererkennen, werden sie die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen, das sich aktiv für die Verbesserung der globalen Arbeitsbedingungen einsetzt, sicher zu schätzen wissen. Arbeitgeber mit einer guten Nachhaltigkeitsbilanz kommen nicht nur bei Mitarbeitern und Kunden gut an. Auch die Umwelt wird es Ihnen danken.
Mit welchen Problemen und Herausforderungen werden Arbeitgeber konfrontiert?
Da der Markt für fair produzierte Arbeitskleidung noch überschaubar ist, müssen Unternehmen aus einem begrenzten Angebot wählen. Das gestaltet sich insbesondere bei Berufskleidung im Bauhandwerk und im medizinischen Sektor schwierig, da die Persönliche Schutzausrüstung der Mitarbeiter hier teils hohe Sicherheitsstandards erfüllen muss.
In Berufsgruppen, in denen es üblich ist, gewöhnliche Kleidungsstücke wie T-Shirts oder Pullover einfach mit dem Firmenlogo zu versehen, ist die Auswahl an fair produzierter Arbeitskleidung vergleichsweise groß. Schwieriger wird es hingegen für Arbeitskräfte, die auf dem Bau oder im Straßenverkehr tätig sind. Passende Warnkleidung muss die Leistungsanforderungen der DIN EN 471 erfüllen und mit ihren leuchtenden Signalfarben auch bei Dunkelheit dafür sorgen, dass man ihren Träger sieht.
Das Erfreuliche: Auch hier haben fair trade – Händler erste Produkte im Angebot.
Gegner von fair produzierter Arbeitskleidung argumentieren gerne mit dem hohen Preis. Tatsächlich ist fair trade-Kleidung etwas teurer als herkömmliche Ware. Diese weist jedoch auch deutlich höhere Qualität auf, so dass die leicht teureren Kosten meist vollkommen gerechtfertigt sind. Ob ein Unternehmen dazu bereit ist, in fair produzierte Arbeitskleidung zu investieren, bleibt jedem selbst überlassen.
Bedenken Sie jedoch, dass es enorm zu Ihrer Glaubwürdigkeit beiträgt, wenn Sie als sozial verantwortlicher Betrieb auftreten wollen und Ihren Mitarbeitern fair produzierte Arbeitskleidung zur Verfügung stellen. Nicht nur Ihre Kunden und Angestellten, sondern auch die Natur wird es Ihnen danken.
Der Arbeits- und Gesundheitsschutz Ihrer Mitarbeiter liegt Ihnen am Herzen? Dann sind Sie bei uns genau richtig! Wir beraten Sie gerne zu einem ganzheitlichen Arbeitsschutz. Melden Sie sich am besten noch heute bei uns, damit wir Sie über unsere umfassenden Leistungen informieren können. Wir freuen uns auf Sie!