Demografischer Wandel
Der demografische Wandel ist bereits in vollem Gange. Das Durchschnittsalter der Belegschaft im Betrieb steigt stetig, während die Personen im erwerbsfähigen Alter immer weniger werden. Der demografische Wandel stellt folglich nicht nur unser Privatleben, sondern insbesondere auch unseren beruflichen Alltag vor ganz neue Herausforderungen.
Was ist der demografische Wandel?
Aufgrund niedriger Geburtenraten und steigender Lebenserwartungen in den vergangenen Jahren wird die Bevölkerung immer älter. Diese Veränderung in der Altersstruktur bezeichnet man als demografischen Wandel. Forscher prognostizieren für das Jahr 2050, dass es mehr als doppelt so viele ältere wie junge Menschen geben wird. Damit würde sich die Alterspyramide innerhalb von nur 100 Jahren umkehren. Schon jetzt hat sich die Altersstruktur der Gesellschaft in Deutschland deutlich verändert; sie lässt sich in einer Urnenform beschreiben. Die Folgen dieser Entwicklung sind auch in der Arbeitswelt bereits deutlich zu spüren.
Herausforderungen für die Arbeitswelt
Die Arbeitswelt wird zukünftig durch verschiedene Merkmale bestimmt, die sich unmittelbar auf den demografischen Wandel zurückführen lassen. So ist das Renteneintrittsalter seit dem Jahr 2000 kontinuierlich gestiegen. Erwerbstätige bleiben länger im Beruf und können das Unternehmen somit länger mit ihren Erfahrungen und ihrem Fachwissen unterstützen. Mit zunehmendem Alter werden die Beschäftigten allerdings auch gleichzeitig weniger belastbar. Muskuläre und motorische Fähigkeiten nehmen ab, während längere Erholungszeiten vonnöten sind. Zeitgleich stellt die zunehmende Technisierung und Digitalisierung der Gesellschaft unsere Arbeitswelt vor ganz neue Herausforderungen. Gerade Angehörige der älteren Generation tun sich oft schwer mit den zunehmend digitalisierten Geschäftsprozessen, was eine Zunahme von psychischen Belastungen bewirkt. Junge Fachkräfte, die spezifisches Fachwissen mit in den Betrieb bringen und als Motor für Innovationen fungieren, gibt es viel zu wenige.
Alternsgerechte und altersgerechte Arbeitsplatzgestaltungen
Mittelfristig werden nur jene Unternehmen sich durchsetzen können, die den Arbeitsplatz alterns- und altersgerecht gestalten. Zur alternsgerechten Arbeitsplatzgestaltung gehört es, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass qualifiziertes Personal dem Unternehmen möglichst lange erhalten bleibt und zum gegebenen Zeitpunkt gesund in Rente gehen kann. Vor diesem Hintergrund kommt dem betrieblichen Arbeitsschutz ganz neue Bedeutung zu. Es geht nicht länger nur darum, seine gesetzliche Pflicht zu erfüllen, sondern für einen Arbeitsplatz zu sorgen, an dem die Mitarbeiter lange gesund, motiviert und leistungsfähig ihren Tätigkeiten nachgehen können. Das wirkt sich nicht nur auf die Angestellten, sondern auch auf das Unternehmen selbst positiv aus, da es weniger wirtschaftliche Einbußen durch krankheitsbedingte Ausfälle in Kauf nehmen muss.
Bei der altersgerechten Arbeitsplatzgestaltung liegt der Fokus auf der Anpassung der Arbeitsbedingungen an die spezifischen Bedürfnisse der im Betrieb beschäftigten Altersgruppen. So können ältere Beschäftigte z.B. mit körperlich weniger anspruchsvollen Aufgaben als die jüngere Generation betraut werden.