Ergonomie am Arbeitsplatz
Ergonomie am Arbeitsplatz ist ein zentraler Bestandteil des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes. In vielen Berufen verbringt man einen Großteil des Tages im Sitzen. Die einseitige Körperhaltung kann langfristig gesehen zahlreiche physische und psychische Beschwerden hervorrufen. Um dieser Entwicklung effektiv vorzubeugen ist es wichtig, den Arbeitsplatz möglichst ergonomisch zu gestalten.
Ergonomie Definition
Der Begriff Ergonomie leitet sich von den griechischen Wörtern „ergon“ (Arbeit, Werk) und „nomos“ (Gesetz, Regel) ab. Bei der Ergonomie handelt es sich also um ein Teilgebiet der Arbeitswissenschaft, das sich mit der Gesetzmäßigkeit der menschlichen Arbeit beschäftigt. In erster Linie geht es darum, die Arbeit so menschengerecht wie möglich zu gestalten und diese an die individuellen Bedürfnisse des Menschen anzupassen. Dabei umfasst die Ergonomie nicht nur die Optimierung von Arbeitsmitteln, sondern auch des menschlichen Verhaltens während der Arbeit.
Rechtliche Vorgaben zur Ergonomie am Arbeitsplatz
Falsches Arbeiten kann auf Dauer krank machen. Aus diesem Grund findet die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes gleich in mehreren Regelwerken Erwähnung. Dazu zählen:
- §3, 5 Arbeitsschutzgesetz
- DIN EN ISO 9241: Ergonomie der Mensch-System-Interaktion
- DIN EN ISO 10075: Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung
Was die Ergonomie am Arbeitsplatz angeht, ist insbesondere die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) von Bedeutung. So heißt es in §3a ArbStättV: „Beim Einrichten und Betreiben der Arbeitsstätten hat der Arbeitgeber […] die ergonomischen Anforderungen […] zu berücksichtigen.“ Die Ergonomie kommt im Zusammenhang mit dem Bildschirmarbeitsplatz immer wieder zur Sprache. Mit der Novellierung der Arbeitsstättenverordnung wurde die ehemalige Bildschirmarbeitsverordnung in die ArbStättV integriert. Hier finden sich zentrale Aspekte der Ergonomie für die Bildschirmarbeit. Selbstverständlich profitieren aber auch Mitarbeiter in anderen Berufszweigen von einer ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung.
Vorteile der Ergonomie am Arbeitsplatz
Beschäftigte, die einen Großteil des Tages im Sitzen verbringen, klagen häufig über Rücken- und Nackenschmerzen, Augenprobleme, Kopfschmerzen und verminderte Konzentrationsfähigkeit. Um der Entstehung dieser Leiden so gut es geht vorzubeugen und zu verhindern, dass sich daraus chronische Krankheiten entwickeln, ist eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung wichtig. Aber auch Arbeitgeber profitieren davon, die Tätigkeiten der einzelnen Mitarbeiter nach ergonomischen Prinzipien zu optimieren. So sind die Beschäftigten grundsätzlich motivierter, produktiver und leistungsfähiger, wenn sie gerne zur Arbeit gehen und diese als ausführbar, beeinträchtigungsfrei und persönlichkeitsfördernd empfinden. Auch die Zahl krankheitsbedingter Fehltage sowie von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten sinkt maßgeblich, wenn der Arbeitsplatz ergonomisch ist.
Diese Aspekte sollten bei der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung Beachtung finden
Bei der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung finden verschiedene Aspekte Beachtung. Dazu zählen vor allem:
- Raumgestaltung: Ein ergonomischer Arbeitsraum ist so groß, dass er möglichst viel Bewegungsfreiheit bietet und die Beschäftigten sich nie eingeengt fühlen.
- Arbeitsumgebung: Das Betriebsklima ist wichtig, damit die Beschäftigten bei der Arbeit nicht krank werden. Raumklima, Luftfeuchtigkeit und Lichtverhältnisse finden hier Beachtung.
- Arbeitsmittel: Die Arbeitsmittel sollten möglichst ergonomisch gestaltet sein. Das betrifft insbesondere die individuelle Anpassbarkeit von Schreibtisch und Bürostuhl sowie die Qualität von Bildschirmen, Tastaturen und Mäusen.
- Verhalten am Arbeitsplatz: Zur Ergonomie am Arbeitsplatz zählt auch ein möglichst gesundheitsschonendes Verhalten. Dazu sollte Arbeitnehmer genügend Pausen machen, sich regelmäßig bewegen und einseitige Körperhaltungen über einen langen Zeitraum hinweg vermeiden.