Unter dem Begriff „Biostoffe“ werden Mikroorganismen, Zellkulturen und Endoparasiten einschließlich ihrer gentechnisch veränderten Formen zusammengefasst. Ihnen ist gemeinsam, dass sie durch Infektionen, übertragbare Krankheiten, Toxinbildung, sensibilisierende oder sonstige, die Gesundheit schädigende Wirkungen eine Gefahr für den Menschen darstellen können.
Im Berufsalltag begegnen uns Biostoffe häufiger als man im ersten Moment glauben mag. Eine Infektionsgefährdung, hervorgerufen durch den Umgang mit Biostoffen, stellt in vielen Arbeitsbereichen ein ernstzunehmendes Risiko dar. Im medizinischen Bereich steht der Umgang mit Biostoffen an der Tagesordnung. Blutentnahmen, Injektionen, Wundversorgung und insbesondere Operationen sind Tätigkeiten, bei denen eine Infektionsgefährdung durch Biostoffe sehr präsent ist. Aber auch bei der Abfallentsorgung, im Lebensmittelgewerbe und in der Pflege hat man immer wieder mit Biostoffen zu tun.
Doch nicht nur die Stoffe selbst machen die Gefährdung aus – noch gefährlicher ist die Kombination dieser Stoffe. Oftmals lassen sich Gefährdungen schwer einschätzen, da viele Stoffgemische aus einer unbekannten Zusammensetzung bestehen. Zusätzlich erschwert die Vielfalt der Arbeitsplätze, an denen mit biologischen Stoffen gearbeitet wird, eine korrekte Gefährdungsbewertung.