Schweißen: Die größten Risiken und Gefahren
Arbeitsschutz

Schweißen: Die größten Risiken und Gefahren

Schweißen birgt viele Gefahrenquellen, die oft unterschätzt werden. Je nach verwendetem Werkstoff und Schweißverfahren können diese ganz unterschiedlich ausfallen, so dass entsprechend verschiedene Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen. Wir haben für Sie die größten Gefahren zusammengefasst.

elektrischer Gefährdung

Mehr als die Hälfte aller Elektro-Schweißarbeiten werden unter erhöhter elektrischer Gefährdung vorgenommen. Schweißer sind sich dieser Gefahr oft gar nicht bewusst.

Elektrische Gefährdung

Die größte Gefährdung besteht bei der Arbeit mit Elektro-Schweißgeräten. So werden Schätzungen zufolge weit mehr als die Hälfte der nach diesem Verfahren durchgeführten Schweißarbeiten unter erhöhter elektrischer Gefährdung vorgenommen. Dabei sind sich die meisten Schweißer gar nicht des teils enormen Sicherheitsrisikos, dem sie sich leichtsinnig aussetzen, bewusst. Dass die elektrischen Schläge, die sie wegen Missachtung der zwingend notwendigen Schutzmaßnahmen erlitten haben, im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen können, ist vielen unklar.

Beim Schweißen mit Elektrizität ist die elektrische Isolierung an der Schweißstelle unterbrochen und somit nicht vollständig gegen Berühren geschützt. Darum müssen entsprechende Maßnahmen getroffen werden, um die von der Maschine ausgehende Gefahr für den Beschäftigten möglichst gering zu halten. Dabei muss vor allem auf eine gute Isolierung zum Boden, zum Schweißgerät und zum Werkstück geachtet werden.

Die Persönliche Schutzausrüstung (PSA), die aus einem schwer entflammbaren Schutzanzug, -handschuhen und Schuhen mit isolierender Sohle besteht, sollte zu diesem Zweck stets sauber und trocken sein. Der elektrische Widerstand kann nämlich durch Feuchtigkeit enorm sinken. Auch eine isolierende Zwischenlage, zum Beispiel in Form einer Gummimatte oder trockener Roste, leistet zusätzlichen Schutz. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass der Bewegungsraum zwischen zwei elektrisch leitfähigen Teilen mindestens zwei Meter betragen muss. So kann man ein zufälliges Berühren durch den Schweißer ausschließen.

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Gefährdung durch Schadstoffe

Eine weitere Gefahr geht von der Entstehung von Schadstoffen aus, die je nach Schweißverfahren unterschiedlich ausfallen. Besonders beim Schweißen von metallisch beschichteten Stählen werden giftige Stoffe wie Nickel- und Chromrauche freigesetzt, deren Einatmung schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, auf möglichst schadstoffarme Verfahren zurückzugreifen. Außerdem sollte man Schweißspannung und -strom gering halten und für eine gute Belüftung sorgen, um die Schadstoffbelastung zu minimieren.

Explosions- und Brandgefahr beim Schweißen

Die Missachtung von Brandschutzmaßnahmen am Arbeitsplatz ist insbesondere beim Schweißen problematisch. Diese muss häufig als Ursache für die Entstehung von Explosionen und Bränden angegeben werden. Auch undichte Schläuche und Leitungen oder andere Defekte am Gerät können mitunter in einem Brand münden. Schließlich unterschätzen die Beschäftigten oft die Gefahr der bei der Arbeit entstehenden Funken und anderer Partikel. Diese fliegen einige Meter weit und können Temperaturen von teils 500 bis 1.000° C aufweisen. So kommt es leicht zur Entzündung von brennbarem Material, das sich in der Nähe des Arbeitsplatzes befindet. Kontrollieren Sie das Gerät also vor Arbeitsbeginn auf seine Funktionstüchtigkeit und achten Sie darauf, dass sich keine brennbaren Stoffe in der Nähe befinden.

Schweißfunken erreichen Temperaturen von bis zu 1.000°C und können einige Meter weit fliegen Die Beachtung von Brandschutzmaßnahmen ist da besonders wichtig.

Gefahr durch Strahlung

Beim Lichtbogenschweißen entsteht Strahlung mit einem hohen UV-Anteil, der Verbrennungen der Haut hervorrufen und besonders für die Augen gefährlich sein kann. Ist ein Schweißer über längere Zeit diesem Risiko ausgesetzt, kann es zu Bindehautentzündungen, im schlimmsten Fall sogar zur Erblindung kommen. Achten Sie aus diesem Grund auf eine umfassende PSA. Diese sollte einen Schutzhelm umfassen, welcher mit einem Schirm ausgestattet ist, der das ganze Gesicht samt Augen bedeckt.

Bei der Durchführung von Schweißarbeiten sind Beschäftigte zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Um die Sicherheit dieser trotz allem zu gewährleisten, ist die Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung unerlässlich. Ebenso muss eine fachkundige Einweisung der Mitarbeiter nach dem Arbeitsschutzgesetz vorgenommen werden. Das Team der Büro für Arbeit & Umwelt Managementsysteme GmbH unterstützt Sie gerne dabei. Nehmen Sie telefonisch, per Mail oder persönlich Kontakt zu einem unserer freundlichen und kompetenten Mitarbeiter auf. Wir freuen uns auf Sie!